Ich wurde 1949 in Winterlingen, einem Dorf auf der Schwäbischen Alb, geboren. Dort wuchs ich mit zwei Schwestern in sehr einfachen Verhältnissen auf.

Am liebsten spielte ich mit meinen Freunden Fußball; wir zogen auch oft durch Wälder, bauten Hütten, erforschten Höhlen oder kämpften gegen feindliche Banden. Manchmal las ich auch, aber Bücher waren damals für mich noch nicht besonders wichtig.
Weil ich nicht gern zur Schule ging, wollte ich sie so schnell wie möglich hinter mich bringen. Nach acht Jahren Volksschule begann ich eine Malerlehre und arbeitete danach drei Jahre in einer Werkzeugfabrik.

Aber so war ich mit meinem Leben nicht zufrieden. Ich machte mich auf die Suche, ohne genau zu wissen, wonach ich suchte. Um diese Zeit fing ich an zu lesen. Und ich merkte schnell, was ich bis dahin versäumt hatte. Ganz besonders interessierten mich Geschichte und Politik, psychologische Bücher und Fragen der Erziehung. Schließlich entstand bei mir der Wunsch, Lehrer zu werden. Über den zweiten Bildungsweg erhielt ich die Hochschulreife, studierte Pädagogik und unterrichtete anschließend acht Jahre an verschiedenen Realschulen.

Nebenher schrieb ich Geschichten und Gedichte. Schreiben wurde für mich so wichtig wie das Lesen – vielleicht sogar noch wichtiger. 1978 wurden meine ersten Texte veröffentlicht, und seither sind rund 150 Bücher erschienen. Die meisten beschäftigen sich mit dem Zusammen- und Auseinanderleben von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Ich schreibe besonders gern für Kinder, weil ich ihre Phantasie anregen möchte und weil ich mir wünsche, dass sie durch meine Bücher sich selbst und ihre Umwelt immer wieder neu sehen lernen.

 

Biographie Manfred Mai